Skandal-Recycling?: Rammstein posten Nazi-Video auf YouTube

Till Lindemann distanzierte sich 2006 vom Video „Stripped“ – findet es aber immer noch klasse

Till Lindemann distanzierte sich 2006 vom Video „Stripped“ – findet es aber immer noch klasse

Foto: picture alliance / CITYPRESS24 .

Haben sie es so nötig?

Rammstein haben auf YouTube erstmals ihr Video zu „Stripped“ hochgeladen – 21 Jahre nach der Veröffentlichung. Damals hatte der Clip für den ersten großen Skandal der Band gesorgt – heute soll er wohl den Verkauf anheizen.

1998 benutzten Rammstein für das Video zu „Stripped“ Videosequenzen aus Leni Riefenstahls Film „Fest der Völker“ – ein NS-Propaganda-Werk über die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin.

Die Kritik war laut und heftig!

Wegen der verwendeten Nazi-Ästhetik stellten viele Kritiker die Band in die rechte Ecke – obwohl die Musiker vor der Gründung Rammsteins in der ostdeutschen linken Punk-Szene unterwegs waren. Ihre Provokation ging nach hinten los.

Das Video zu „Stripped“ wurde 1998 von MTV nach nur einer Woche aus dem TV verbannt

Das Video zu „Stripped“ wurde 1998 von MTV nach nur einer Woche aus dem TV verbannt

2006 ging Sänger Till Lindemann selber auf Distanz, sagte in einem „Playboy“-Interview auf die Frage, ob er ein Video wie für „Stripped“ noch einmal zulassen würde: „Nein, weil ich müde bin zu hören, wir seien eine rechte Band. Das war ein Punkt, an dem ich mir gesagt habe: Da haben wir eine Grenze überschritten.“

Auf dem offiziellen YouTube-Account der Band war das Video all die Jahre nicht verfügbar. BIS JETZT! Gleichzeitig lud die Band ein Making-Of-Video hoch, in dem die Beteiligten aktuell über das Video sprechen.

„Ich finde das Video immer noch toll“

Rammstein-Sänger Till Lindemann: „Ich finde das Video heute immer noch toll. Damals sind alle durchgedreht. Es gab Künstler aus dem Ausland, die uns erschießen wollten. Ob man das heute noch mal machen würde, sei dahingestellt.“

Video-Direktor Philipp Stölzl über das Video: „Diese heroische Ästhetik, Natur, Körper, Sperrwerfen: Ich dachte, das ist möglicherweise eine gute Welt für Rammstein.“

… und offenbar 21 Jahre nach dem Skandal ein Mittel, um für ein neues Album zu werben.

Bereits Ende März hatte es für die erste neue Single „Deutschland“ heftige Kritik gehagelt, weil Rammstein für die Ankündigung KZ-Szenen verwendeten und damit eine Diskussion auslösten, ob man den Holocaust für Werbezwecke instrumentalisieren sollte.

Jüdische Verbände empörtRammstein schockt mit KZ-Video zu neuem Album

Quelle: YouTube/Rammstein

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